Die Geschichte der Wiese
Zum Ende der Eiszeit vor rund 11.000 Jahren schmelzen die ausgedehnten Eismassen über Mitteleuropa langsam ab. Wo das Eis verschwindet, beginnt sich die Tundra auszubreiten. Moschusochsen und Rentiere finden reichlich Nahrung.
Mit den steigenden Temperaturen wird die Tundra zum Grasland, in der immer mehr Büsche und Bäume aufkommen, bis schließlich fast ganz Mitteleuropa bewaldet ist. Das Urgrasland ist verschwunden – und mit ihm die farbenfrohe Blütenpracht seiner Blumen.
Es gibt auch noch Grasinseln im Wald, die ihre Existenz dem großen Hunger von Wisent und Auerochse verdanken. Zusammen mit anderen Pflanzenfressern wie Elchen, Hirschen und Rehen fressen sie junge Bäume und Sträucher und schaffen so waldfreie Bereiche, auf denen Gräser und Kräuter gedeihen.
Doch sie sind nicht die einzigen Lebewesen, die den Wald verdrängen. Etwa 4500 vor Christus werden die Menschen in Mitteleuropa zunehmend sesshafter. Ackerbau und Viehzucht sind nun die Grundlage ihrer Versorgung.
Für die Felder wird der Wald gerodet und Wildtiere, wie etwa der Auerochse werden domestiziert. In den Alpen ist die Viehhaltung und Weidewirtschaft bereits seit 4000 vor Christus bekannt.
Mit dem Auftauchen der Römer beginnt ab dem 1. Jahrhundert nach Christus eine Siedlungsperiode, in der die ersten größeren Städte in Deutschland entstehen.
Im Mittelalter folgt eine zweite, weitaus größere Besiedelung. Zahlreiche neue Städte entstehen, die Zahl der Menschen steigt sprunghaft an. Für ihre Versorgung werden große Waldflächen zu Äckern, Wiesen und Weiden. Das Grünland gehört nun zunehmend zum Landschaftsbild