Kleinreifling

Kleinreifling

Der Holzreichtum Kleinreiflings spielte  eine wichtige Rolle für die Entwicklung des Gebietes,  für die Verwaltung war die Innerberger Hauptgewerkschaft zuständig, welche bereits 1625 gegründet wurde,  Aufzeichnungen zufolge stellte um 1879 ein Hammerwerk in Kleinreifling rund 476 Tonnen Rohstahl her.

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The Perfect Surrounding

Rückstau Enns Kleinreifling

 

Morgens am Wasser

Es wurden große Pläne gewälzt. Diese reichten bis zur Ausarbeitung eines Projektes den Rückstaubereich als selbstregenerierenden Badeteich zu gestalten. In diese Planungen waren auch die Vertreter der EKW und der Gemeinde eingebunden. Das Projekt wurde nicht durchgeführt. Es scheiterte teils an den hohen Kosten (1,5Mio ATS) und am Unverständnis der Politik diese zukunftsweisende Idee weiter zu verfolgen.

 

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Seewiese

In der damaligen Situation stellte sich die Seewiese Kleinreifling zwar nach wie vor als Naherholungsgebiet für Einheimische und auch Gäste dar – auch wandernde Schulklassen wurden schon gesichtet – , doch ist außer dem Badesteg, der durch freiwillige Arbeit wieder in Stand gesetzt wurde, keinerlei Angebot für eine einigermaßen gezielte Nutzung vorhanden.

Viehtaleralm

Dort wo wir als Kinder die Familienabfahrt unsicher gemacht, das Liftfahren gelernt und Skiwasser lieben gelernt haben, erinnern heute nur noch rostige Liftstützen, eine eingeschneite Pistenraupe und das leerstehende Wirtshaus an den Wintersportort aus der Vergangenheit

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NIGLALM

Das ehemalige Berggasthaus wird nun ganzjährig an Selbstversorger vermietet.

Umgeben von den Almen des Nationalpark Kalkalpen Gebietes ist das Haus wunderschön gelegen und lädt zu Familienurlaub oder Feiern, zu Wander- oder Jungscharwochen ein.

Die Alm ist auch beliebt für Seminare jeder Art, die fern von jeglichem Lärm und Ablenkung hier abgehalten werden können. 

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Reiflingbauernalm 1924

Am 12. Juni 1924 wurde auf der Reiflingbauernalm die erst 15 jährigen Anna Kerschbaumsteiner ermordet.

Für die „Halterin“ Anna Kerschbaumsteiner, die gemeinsam mit der „Schwoagerin“ Aloisia Auer die Alm bewirtschaftete, war es der erste Almsommer.
An jenen 12. Juni war Aloisia Auer beim Viehzählen am Wiesenschopf beschäftigt. Ein Juchaza hinunter zur Alm blieb unbeantwortet. Die Schwaogerin dachte, dass Anna wohl beim Ausmisten beim Trempl sein wird.
Aloisia geht währenddessen ihrer Arbeit nach. Sie stellt an diesen kalten Morgen fest, dass die Tiere vollständig sind. Bettelnde Kälber werden noch mit Salz verwöhnt und getätschelt. Der unbeantwortete Juchaza lässt ihr keine Ruhe und sie begibt sich wieder zurück zur Alm. Unterwegs vernimmt sie einen Schrei. Allerdings ordnet sie diesen nicht als solchen ein und sie denkt, „Ein komischer Vogel war das“. Gleich ein weiterer Schrei. Jetzt realisiert Aloisia erst, dass dieser Schrei von Anna stammt.

Sie kann aus der Ferne nichts erkennen. Womöglich hatte Anna einen Unfall mit einer Kuh, auch ein Schlangenbiss eines Bergstutzen wäre möglich. Unzählige Gedanken gehen der Loisl fast gleichzeitig durch den Kopf. Jetzt ist es Still – gefährlich Still. Das ist kein gutes Zeichen. Immer schneller stolpert sie den Almhütten entgegen. Im Stall findet sie die Anna nicht, schnell zur Hütte, die Tür ist angelehnt. Sofort erblickt sie das ganze Ausmaß der Tragödie. Mit weit aufgerissenen Augen liegt Anna vor dem Herd. Überall ist Blut – bis auf die Wand hinauf.

Nach dem Bericht der Gendarmerie handelte es sich um ein Sexualdelikt. Sie stellen zwei Messerstiche und eine aufgeschnittene Kehle fest. Die Schwoagerin Aloisia Auer gibt den Diebstahl von 13 Eiern, 5 Kilo Butter, einem Renken Selchfleisch und 2 Laib Brot zu Protokoll. Ein Jäger, welcher in der Nähe war, bezeugte, dass er eine, sich auffällig verhaltende Person beobachtet hat. Diese Person trug nach den Aussagen des Waidmannes einen grauen Gummimantel. Sofort vermutete man, dass es sich bei diesen Verdächtigen um einen am 3. Juni 1924 aus der Strafanstalt Garsten entflohenen 30 Jährigen Häftling, der wegen Diebstahl einsaß, handelt.

Nach weiteren Befragungen erinnerte sich die Loisl an einen Verehrer von Anna, der sie seit mehreren Wochen immer wieder auf der Alm besuchte. Diese Besuche waren der Aloisia nicht Recht. Sie konnte auch der Gendarmerie den Namen des Verehrers nennen. Es handelte sich um einen gewissen Vinzenz Schachner aus dem salzburgischen Uttendorf. Schachner war als Holzknecht bei der Holzbringungs Seilbahn Weißwasser – Kleinreifling beschäftigt.
Die Gendarmen fanden bei einer Vernehmung des Tatverdächtigen in seinem Rucksack noch den Selchfleischrenken und konnten damit den Mörder überführen.

Im nachhinein sagten mehrere Zeugen aus, dass die Liebe des Täters zu Anna krankhaft gewesen sei. Anna hatte nach Aussage der Aloisia selbst Angst vor der Liebe des Vinzenz Schachner. Einmal soll er in einem Mostrausch zu ihr gesagt haben: „Ich bring dich um, wenn du mich nicht magst!“

Quellen: Steyrer Zeitung Nr. 23, 22.6.1924 Seite 5; Gerald Rettenegger, Das Leben der Hinterwäldler-Holzknecht; Gerhard Sonnenschein, Hans Hofer-Kleinreifling, Maria Laussamayr.

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